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Mein kleines Review zur Valve Index

Dieses Thema im Forum "Systemvergleich & Usertests" wurde erstellt von Doomi, 21. Juli 2019.

  1. Am Freitag habe auch ich meine Index bekommen. Es gibt zwar schon etliche Reviews diverser Leute aber noch eine zusätzliche Meinung kann nicht schaden, denke ich mal. Deshalb gibts jetzt mal ein kleines Resüme der Technik unterteilt in Kategorien vo meiner Seite aus. Als erstes habe ich das System in der Firma aufgebaut und meine Arbeitskollegen testen lassen. Mein Chef hat schonmal festgestellt, das die Bildqualität gegenüber den alten VR Brillen besser geworden ist. :) Ich selbst war da skeptisch, denn ich empfand das Bild als leichte Enttäuschung. Das lag wohl daran, das ich den "Vertical Streifen Bug" habe, welcher immer dann sichtbar ist, wenn ich meinen Kopf bewege. Der SDE ist dann sehr gut sichtbar. Ein RMA Ticket habe ich bei Steam schon mal eingereicht. Später habe ich die Index dann bei mir zu Hause eingerichtet. Daraus ergeben sich dann meine Ergebnisse.

    Na gut, kommen wir mal zu den Einzelkomponenten:

    Lighthouse 2.0:

    Dazu gibt es nicht viel zu sagen. Ich habe als erstes mit meiner Vive Pro ein 4 Stationssetup ausprobiert. Ein so perfektes Tracking hatte ich vorher noch nicht erlebt. Es gibt mit 4 Lighthouses keinen Moment, wo es auch nur den geringsten Ruckler gibt. Vorher mit nur 2 Stationen hatte ich in manchen Winkeln leichte Ruckler, welche mir vor allem bei Shootern wie Onward manchmal das Ziehlen auf weitere Distans erschwerten.

    Controller:

    Unterstützen die Spiele die Knuckles direkt, so ist das Ergebnis wahrlich fast schon beeindruckend. Onward ist da ein sehr gutes Beispiel. Wie man Waffen aufnimmt oder ablegt, fühlt sich sehr natürlich an. Der Knaller ist in Pavlov das Mauser Gewehr. Das Bedienen der Waffe ist mit den neuen Controllern superrealistisch. Leider unterstützen bisher noch eher wenige Spiele die Knuckles direkt, so das die Anderen zwar oft spielbar sind, aber das Ganze verbesserungswürdig ist. Bei Skyrim fehlt zB. ein Button und man müsste sich eine eigene Tastenbelegung zurecht basteln. Die Thumbsticks waren im übrigen in Ordnung. Ich vermisse aber trotzdem das Touchpad, was ich als Eingabe einem Stick vorziehe. Fortbewegung damit klappt zwar gut aber mit dem Touchpad ist es weniger ermüdend da der Druck des Daumens auf eine größere Fläche verteilt ist. Der Thumbstick benötigt einen stärkeren Druck beim runterdrücken als das Pad.Auch ist es anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, den Controller an der Hand festgeschnallt zu haben. Ich hatte die Schlaufe Anfangs zu fest eingestellt, so das der Controller sogar einen leicht schmerzenden Abdruck zwischen Daumen und Zeigefinger hinterlassen hat. Nachdem ich das nun nicht mehr so fest eingestellt habe, geht es recht angenehm von statten.

    Headset:

    Comfort:

    Ich kann sagen, das es sich recht bequem trägt. Ich kann aber nicht sagen, das es bequemer wie das Deluxe Audiostrap oder die Vive Pro ist. Ich würde eher sagen, das es auf dem gleichen Level wie das Deluxe Audio Strap liegt. An meine Vive Pro kommt die Indexkopfhalterung nicht heran. Ich habe ab und zu das Gefühl, das mir die Brille leicht nach oben oder unten verrutscht so das das Bild an Schärfe verliert.

    Audio:

    Im Vorfeld war ja schon bekannt, das die Lösung akkustisch sehr gut sein sollte. Nun, wie schaut die Realität aus? Auch gut, würde ich sagen. Allerdings bin ich da nicht ganz so euphorisch wie andere Quellen, die meinen, das es in VR noch nie so gute Lautsprecher gab. Ich habe mein Deluxe Audio Strap verkauft und kann deswegen keinen direkten Vergleich mehr anstellen aber gefühlt bewegt sich die Valve Audiolösung ein klein wenig über diesem Level. Natürlich sind die Lautsprecher viel besser als die basslosen VivePro Lautsprecher. Der Klang ist je nach Anwendung sehr räumlich, enttäuscht jedoch im virtuellen Kino mit CMoar. Da klingen richtige Hifiheadsets besser.

    Auflösung und SDE:

    Die Auflösung ist die selbe wie bei der Vive Pro. Durch die RGB Matrix ist das Bild aber ein klein wenig schärfer, ohne jetzt revolutionär zu sein. Der SDE ist etwas besser als bei meiner Vive Pro. Allein das rechtfertigt aber keine Aufrüstung.

    FoV:

    Man spührt das größere Gesichtsfeld. Aber auch hier ist es so, das es eher nett ist anstatt wirklich zu flashen. Es ird auch das glleiche Bild gerendert wie bei der Vive Pro, nur das man jetzt mehr von dem Bild nutzen kann. ( die Ränder )

    Klarheit des Bildes:

    Den Sweetspot zu finden ist manchmal nicht leicht. Mal setze ich die Brille auf und habe ihn sofort, mal dauert es etwas. Wenn ich ihn habe, dann ist das Bild auf einem viel größeren Teil als bei der Vive Pro scharf. In hellen Umgebungen wirkt es sehr klar.
    Jetzt kommen wir aber mal zu den Dingen, die ich nicht schön reden kann:
    Diese Klarheit des Bildes wird mit einer Art großflächiger Spiegelung erkauft. Es sind keine Godrays im herkömmlichen Sinne sondern irgendwie Spiegelungen von hellen Bereichen des Bildes. Diese sind auch eher in den äußeren Bereichen der Brille zu finden und nicht so spitz wie bei der Vive Pro. In Alien Isolation empfand ich diese deswegen auch nicht so störend wie bei der Vive. In Steam VR Home hingegen kommen jetzt Reflektionen ins Bild, wo vorher mit der Vive Pro gefühlt gar keine waren. Nicht schön das Ganze.

    Schwarzwert:

    Das ist jetzt die Kategorie, bei der die Brille keine Bestnoten erreicht. Für mich sind die Schwarzwerte, die hier geboten werden, sehr durchschnittlich. Ich hatte noch nie ein LCD Display auf dem Kopf und ich dachte es wird mich bestimmt nicht so sehr stören aber damit habe ich wirklich ein Problem. Viele meiner Lieblingsgames haben dunkle Stellen ( Alien Isolation, Doom 3 VR , Arizona Sunshine, Onward ) und da wird man direkt aus der Immersion geworfen. Man begibt sich in einen wirklich dunklen Raum, den man nur mit seiner Taschenlampe ausleuchten kann und dann ist der stockdunkle Raum grau. Wenn in Onward auf einen geschossen wird, wird das Bild auch immer so matschgrau. Das ist einfach nicht schön anzusehen. In CMoar bleibt das Bild nach dem Schauen eines Trailers sogar komplett gräulich aber das schiebe ich mal auf einen Bug im Programm.

    Irgendwie hoffe ich, das dieser Bildeindruck vielleicht auch etwas mit dem LCD, welches diese vertikalen Streifen hat, zu tun hat. ( und deswegen eine Macke aufweist )

    Fazit:

    Eigentlich ist das jetzt nur ein Zwischenfazit denn die Brille kommt in die RMA und ich hoffe, das das Austauschmodell dann fehlerfrei läuft und einen besseren Bildeindruck hinterlässt. Vielleicht werden ja auch die Schwarzwerte etwas besser, was ich allerdings bezeifle. Andere Leute haben damit scheinbar weniger Probleme und bescheinigen der Index bessere Schwarzwerte wie die Rift S oder der Pimax 5k. Wenn dem so ist, wie schaut das Schwarz dann auf diesen Brillen aus? Wie dem auch sei. Ich finde, die Index hat viele Vorteile wie das gute Audio, die gute Kopfhalterung, die tollen aber derzeit noch zu wenig unterstützten Controller, eine gute Schärfe. Die Farben sowie der Schwarzwert hauen mich aber nicht vom Hocker und letzterer ist tatsächlich so schlecht, das dies für mich sogar die Vorteile des Bildes irgendwie wieder aufwiegt. Es regt mich direkt auf. Es zeigt mir, das die Ursprüngliche Entscheidung bei Oculus und HTC richtig war, auf OLED zu setzen. Ich bin nun aber gespannt, wie es ist, wieder meine "alte" Vive Pro aufzusetzen und ob ich den nun geringeren FoV viel negativer aufnehme und deshalb den Schwarzwert der Index verzeihen kann. Die Index ist eine gute VR Brille. Aber für mich als Vive Pro Besitzer hat diese zu wenige wirkliche Vorteile als das ich derzeit sagen würde: unbedingt wechseln! Ich spreche auch von "derzeit" denn sobald die AAA Titel von Valve herauskommen, werden die Karten sicher noch einmal neu gemischt und zumindest die Knuckles können wirklich zeigen, was in ihnen steckt!

    Sobald eine Austauschbrille angekommen ist, werde ich noch etwas zum Bild schreiben.


    SolKutTeR: Beitrag verschoben
     
    #1 Doomi, 21. Juli 2019
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 21. Juli 2019